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Warum ist der Kies rund?

Warum ist Kies rund?

Entstehung des Oberrheinkieses

14. Dezember 2023
OUTBAY
Redaktionsteam Outbay

Schüttgut – egal aus welchem Gestein – wird als Kies oder Splitt bezeichnet, wenn die Korngröße einen Durchmesser von mehr als 2 mm aufweist. Mineralstoffe, die kleiner als 2 mm sind werden als Sand bezeichnet: natürlich gerundeter Sand oder maschinell hergestellter Brechsand. 

Kies und Splitt wiederum sind beides Gemenge von Steinen mit 2 bis 63 mm Größe. Der Unterschied bezieht sich auf das Aussehen und die Herkunft der einzelnen Gesteinskörner. Kies besteht aus natürlichen Rundsteinen („Kieselsteine“), Splitt dagegen aus scharfkantigen Bruchsteinen. Aber warum ist Kies eigentlich rund?

Hierzu ein kleiner geologischer Exkurs: Während der letzten Eiszeiten (vor etwa 1,5 Mio. Jahren bis etwa vor 10.000 Jahren) überfuhren die alpinen Vorlandgletscher mehrmals unterschiedliche Gebiete in Süddeutschland. Die Moränensedimente, aus denen unser Rheinkies gewonnen wird, stammen fast sämtlich vom Rhein-Vorland-Gletscher, der aus dem Tal des Alpenrheins in das Bodenseebecken und am Oberrhein entlang austrat. Auf diesem Weg ins Tal rundeten sich die Gesteinstrümmer zu natürlichem Rundkies ab und die Lockergesteine zerfielen zu Sand, der ebenfalls rundgerieben wurde. Unzählige Kies- und Sandlagerstätten entstanden entlang des Rheins zwischen Weil am Rhein und Bodenheim bei Mainz und werden heute regional und nachhaltig für Produktion von Kies und Sand genutzt.

Der frostbeständige Rheinkies hat aufgrund seiner natürlichen Eigenschaften sehr viele Anwendungsmöglichkeiten im Tief- und Hochbaubereich, so zum Beispiel bei der Betonherstellung oder im Straßenbau. Aber Rheinkies ist auch für Verwendungen rund um Haus und Garten sehr beliebt. Besonders geeignet ist Rundkies als Drainage, auch auf Flachdächern (mit Rheinkies 8/16, 16/22 oder 16/32 mm), denn durch die natürliche Rundung entstehen zwischen den einzelnen Kieselsteinen Hohlräume, durch die das Regenwasser kontrolliert abfließen und keine Staunässe entstehen kann. Als Dachkies gleicht er zusätzlich große klimabedingte Temperaturschwankungen aus und erhöht so die Lebensdauer der Dachhaut. Als Faustregel gilt hier: je größer die Kieskörnung, desto größer sind die Hohlräume und desto schneller ist die Abfluß - Geschwindigkeit des Wassers. 

Weitere beliebte Verwendungen sind der Wegebau im Garten, die Ziergartengestaltung (Marmorkies Alaska oder Ebano 15/22 mm), als Fassaden- und Spritzschutz am Haus, als Material für Hofeinfahrten, als Umrandung für Bäume und Beete und für die Schaffung von Habitaten für Insekten und andere Nützlinge im heimischen Garten. 

Im Gala- Bau, bei gärtnerischer Wasserführung, beim Bau von Naturteichen oder -bädern (Rheinkies 2/8, 8/16 oder 16/32 mm) und auch als Fallschutzkies (Rheinkies 2/4 oder 2/8 mm) unter Spielplatzgeräten ist Rundkies vom Rhein wertvoll, denn seine natürliche Härte wegen des hohen Quarzgehalts macht ihn frostsicher, verhindert Staunässe im Fundamentbereich der Spielgeräte und er ist das ganze Jahr nutzbar. Nicht zuletzt ist Feinkies (Rheinkies 2/4 & 2/8 mm) vom Rhein für Aquarien und Terrarien aller Art bestens geeignet.