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Nachhaltige Gartenbewässerung
Regenwasserzisterne im Garten einbauen

Was benötige ich für eine nachhaltige Gartenbewässerung?

Regenwasserzisterne im Garten einbauen

20. Dezember 2023
OUTBAY
Redaktionsteam Outbay

Sie möchten gerne Geld für die Bewässerung Ihres Gartens einsparen und Ihren Pflanzen etwas Gutes tun? Dann brauchen Sie eine Regenwasserzisterne für die Bewässerung von Beeten, Bäumen und Rasen. Das spart nicht nur bares Geld, weil die Kosten für Trink- und Abwasser wegfallen, sondern Ihre Pflanzen gedeihen besser, weil Regenwasser weicher, kalkarm ist und wichtige Mineralien enthält wie Zink, Eisen und Kupfer.
Zuerst sollten Sie entscheiden, ob Sie das Zisternenwasser nur zur Gartenbewässerung oder auch im Haus für Toilettenspülung nutzen möchten. Danach berechnet sich Ihr Wasserbedarf. Abhängig von der jährlichen Niederschlagsmenge nach Region, der Dachfläche und bei Toilettenwassernutzung die Bedarfsmenge für die Familie wird damit die Zisternengröße berechnet. Nicht genehmigungspflichtig in der Bundesrepublik sind reine Regenwasserzisternen, die nur zur Gartenbewässerung genutzt werden.  

Regenwasserzisternen werden in Beton oder in Kunststoff angeboten. Der Regenwassertank aus Beton besitzt eine hohe Stabilität. Damit ist die Zisterne grundsätzlich auch befahrbar und kann somit auch unter Hofflächen oder Garageneinfahrten zum Einsatz kommen. Das hohe Gewicht bringt allerdings den größeren Aufwand in Transport und Installation mit sich – rund fünf Tonnen wiegt eine Betonzisterne bei einem Fassungsvermögen von 6.000 Litern. Aus ökologischer Sicht ist die Betonzisterne eine gute Wahl: Beton wird häufig regional hergestellt und erweist sich zudem als recycelbar. Im Unterschied zu einem Regenwassertank aus Kunststoff reagiert der alkalische Beton einer solchen Zisterne mit dem leicht sauren Regenwasser und neutralisiert die Säure.

Ein Regenwassertank aus Kunststoff punktet vor allem mit einem leichten Gewicht. Ein solcher Tank kann leicht transportiert und eingebaut werden. Mit dem entsprechenden Deckel kann man die Kunststofftanks befahren, zum Teil sogar mit LKW. Der Deckel selbst sollte ausreichend gesichert werden: Während der Betondeckel einer Zisterne ein hohes Eigengewicht mitbringt, lässt sich der Deckel einer Kunststoffzisterne leichter öffnen.  Ob es ein Regenwassertank aus Kunststoff oder Beton sein soll – wichtig ist es, bei beiden Typen auf eine qualitativ hochwertige Ausführung zu achten. Unabhängig vom Material ist eine monolithische Anfertigung zu empfehlen – das bedeutet, dass die Zisterne in einem Stück nahtlos gegossen wurde.  

Je nach örtlicher Gegebenheit sollte der Einbauort so gewählt werden, dass die Wasserrohre auf kürzestem Weg verlegt werden können und die Bodenbeschaffenheit stabil genug ist. Der stabile Untergrund muss das Gewicht der Zisterne über Jahrzehnte ohne eine Absenkgefahr halten.

Bei der Planung der Anschlüsse ist die Positionierung der Zulaufleitung und Ablaufleitung zu berücksichtigen. Es sollte vorab auch der Anschluss eines Überlaufs geplant sein. Bei richtiger Dimensionierung der Zisternengröße soll die Zisterne regelmäßig überlaufen. Dabei werden leichte Schmutzpartikel, welche sich an der Wasseroberfläche sammeln, aus der Zisterne hinausgeschwemmt, das ist wichtig für die Reinheit des gelagerten Regenwassers. Der Überlauf kann entweder zum Kanal oder in eine Versickerungsanlage eingeleitet werden. Als Versickerungsanlage dient eine Mulde, die bis zur Bodenhöhe mit Kies 8/16 oder 16/32 oder auch 0/32 gefüllt wird, je nachdem, wie schnell das Überlaufwasser im Gartenboden versickern soll.

 

Für die Größe der Grube der Zisterne berechnet man eine Arbeitsraumbreite ringsum der Zisterne von 50cm, eine Grubenbettung von 20cm und die Höhe der Ab- oder Überdeckung. Soll die Zisterne ganzjährig genutzt werden, muss die Frostgrenze berücksichtigt werden. Dabei gehen Sie von der Ablaufhöhe mit mindestens 80cm bis Geländeoberkante aus. Die Ablaufhöhe definiert den höchsten Wasserstand in der Zisterne. Bitte beachten Sie, dass ein Teil des Aushubs zur Abdeckung der Grube wiederverwendet werden kann, der Restaushub muss gegebenenfalls entsorgt werden. 

Für eine sichere Grubensohle füllen Sie die Grube mit 20 bis 25cm Rundkornkies (gewaschener Kies) mit einer Körnung von 2-84-8 oder 8/16mm auf. Die Bettung muss verdichtet und geebnet werden, sodass die Zisterne absolut waagrecht steht und sich das Regenwasser gleichmäßig plan in der Zisterne verteilt.

Nach dem lotgerechten Einsetzen der Zisterne können Sie mit der seitlichen Verfüllung rundum starten, allerdings müssen Zisternen aus Kunststoff zuvor mit Wasser gefüllt werden, ansonsten besteht die Gefahr, dass die Zisternenwände dem Druck durch Verfüllung und Verdichtung nicht standhalten. Beides erfolgt schrittweise in Teilverfüllungen mit gewaschenem Kies 2 – 16 mm, je nach Wasserstand. (Bei Betonzisternen ist eine Verfüllung zwischen Zisterne und Erdreich auch mit Kiessand bis zur Körnung 0/32 möglich). Dann folgt die Restverfüllung mit Kies bis zur notwendigen Geländehöhe. Im nächsten Schritt werden die Rohre und die Zisternenpumpe nach Montageanleitung montiert. Im letzten Schritt wird die Abdeckung der Zisterne ordentlich angeglichen und ggfs. mit geeigneten Materialien überdeckt. Die Restverfüllung der Zisternengrube, ab Behälterschulter, kann mit dem vorhandenen Erdaushub erfolgen. Das gilt auch für die Verfüllung der Gräben für die Rohe. Zum Abschluss können Sie die Grasnarbe wieder befestigen.