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naturnaher Garten
ein Paradies für Tiere

KONVETIONELLEN GARTEN IN NATURGARTEN UMWANDELN

Ein Paradies für Tiere

13. Juni 2024
OUTBAY
Redaktionsteam Outbay

Sparen Sie sich die teure Safari in exotische Ecken dieser Erde – schaffen Sie ein Paradies für Tiere in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon, denn in einem naturnahen Garten können bis zu 1000 verschiedene Tierarten beobachtet werden. Kleine Raupen, die sich in farbenfrohe Schmetterlinge verwandeln. Igel, die sich in einem Laubhaufen verkriechen. Bienen, die von Blüte zu Blüte summen. Vögel, die in der Hecke nisten und Eidechsen, die sich auf warmen Steinen sonnen.

 

Gartenneuanlage

Einheimische Pflanzen sind die Lebensgrundlagen von vielen Tierarten und deshalb besonders wichtig für unsere Biodiversität. Wer eine vielfältige Tierwelt im eigenen Garten erleben möchte, kann in seinem Garten eine Menge dafür tun: ein kleiner naturnaher Gartenteich, Mauern und Steine, heimische Bäume und Sträucher, Asthaufen und Totholz sind als Biotope sehr wichtig und bieten wertvolle Lebensräume. Bei der Gestaltung von Grünflächen kommt es hier auf eine möglichst große Vielfalt von unterschiedlichen Elementen an. 

Um Ihren Garten in einen naturnahen Garten umzuwandeln, können die folgenden Tipps helfen, um einen konventionellen Garten zum Paradies für Schmetterlinge, Wildbienen, Eidechsen und Igel zu machen:

Bei einer Gartenneuanlage lassen sich schon bei der Planung wichtige Eckpunkte für einen naturnahen Garten berücksichtigen. Vermeiden Sie große versiegelte Flächen wie Auffahrten und Terrassen und planen Sie stattdessen mit natürlichen Mineralien wie Kies, Schotter und Splitten. Die Auffahrt wird ersetzt durch befestigte Fahrspuren, die Terrasse durch eine wasserdurchlässige, befestigte Splittfläche. Nicht häufig genutzte Gartenwege können auch mit Trittsteinen im Kies- oder Splittbett gebaut werden, so bleiben die Flächen offen und nehmen Regenwasser auf, das sich im Boden verteilt und ein besseres Mikroklima in der Gartenerde schafft, so sinkt Ihr Wasserverbrauch und Sie können öfter mal auf das lästige Gießen verzichten.

© stock.adobe.com
Naturgarten

 

 

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Blumenwiese

Pflanzen

Aber auch bei einem bestehenden konventionellen Garten ist eine Umwandlung möglich. Reduzieren Sie die Rasenflächen: Rasen benötigt viel Wasser und Pflege. Stattdessen können Sie Beete mit einheimischen Pflanzen angelegen, die weniger Wasser und Pflege benötigen. Oder wie wäre es statt des Rasens mit einer bunten Blumenwiese, auf der Schmetterlinge und Wildbienen ihre Nahrung finden?

Gestalten Sie neue Bereiche in Ihrem Garten, indem Sie vielfältige, natürliche Strukturen wie Hecken, Steinhaufen, Totholzhaufen und Teiche schaffen, die Lebensraum für Vögel, Insekten und andere Tiere bieten. Je mehr unterschiedliche naturnahe Lebensräume auf kleinem Raum beieinander liegen, desto besser. Auch hier sollten Sie bei Ihrer Auswahl von Pflanzen auf einheimische Arten achten. Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten, was gut zueinander passt. Regionale Pflanzen und Sträucher sind an das lokale Klima und die Bodenverhältnisse angepasst und bieten Nahrung und Lebensraum für heimische Tiere.

 

 

 

Lebensraum

Verzichten Sie auf chemische Dünger und Pestizide: Naturnahe Gärten kommen ohne chemische Hilfsmittel und Gifte aus. Pestizide beseitigen nicht nur unerwünschte Wildkräuter, sie schaden auch diversen Insekten und Kleintieren, die sich im Garten tummeln. Auch wenn Sie Ihr Gemüse und Ihr Obst vor hungrigen Schnecken schützen wollen, muss nicht automatisch zu Gift gegriffen werden. Stattdessen können Sie Kompost und Mulch verwenden, um den Boden zu verbessern und Schädlinge auf natürliche Weise in Schach zu halten.

Geben Sie Nützlingen Lebensraum und schaffen Sie Nistmöglichkeiten: Bieten Sie Vögeln und Insekten Nistmöglichkeiten an, wie Nistkästen, Insektenhotels, Totholzhaufen und Sandarien. Nach einiger Zeit wird Ihr Garten so zu einem natürlichen Gleichgewicht finden und die angesiedelten Nützlinge können den Schädlingen Paroli bieten. Mit Ast- oder Laubhaufen schaffen Sie ein weiteres Kleinbiotop und bieten vielen Tieren Unterschlupf, Nahrung und Lebensraum. Besonders wichtig sind sie für Pilze und diverse Insekten, aber auch für größere Gartenbewohner wie Marder, Igel, Blindschleichen, Kröten und Eidechsen.
Mauern aus Steinen, sogenannte Trockenmauern und Gabionensteinwände, oder auch einfache Steinhaufen bieten Unterschlupf für viel Gartenlebewesen. Wildbienen und andere Insekten verstecken sich gerne in den Steinritzen. Wichtig bei Trockenmauern sind Spalten und Hohlräume in unterschiedlichen Größen, damit sich verschiedene Tiere darin verkriechen können.

 

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Gabionensteinwände

 

 

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Wasserstellen/Biotop

Wasserstellen

Sie können mit Steinen in verschiedenen Größen und Struktur zu einem Haufen formen, möglichst an einem sonnigen und trockenen Platz. Je grösser der Haufen ist und je mehr Struktur er hat, desto besser. Wird neben einem Steinhaufen auch noch ein Sandhaufen (Sandarium) angelegt, können Eidechsen dort ihre Eier ablegen und Wildbienen Löcher graben. Mit Ziegeln, Backsteinen oder Platten können in einem Loch im Boden (mind. 30 – 40cm tief und etwa 10cm mit Rheinkies 8/16 oder 16/32 aufgefüllt, damit kein Wasser darin stehen bleibt) Hohlräume geschaffen werden. Diese dienen Tieren wie Kröten, Eidechsen, Blindschleichen oder Igeln als Rückzugsort oder als Winterquartier.

Ein wichtiger Punkt in einem naturgarten ist der Wasserhaushalt. Sparen Sie Wasser und nutzen Sie Regenwasser für die Bewässerung, z.B. mit einer Zisterne. Reduzieren Sie den Wasserverbrauch weiter, indem Sie trockenheitsverträgliche Pflanzen wählen.

Um eine Wasserstelle für Gartentiere anzubieten, können Sie einen kleinen Teich oder ein Feuchtbiotop bauen, denn diese sind wichtige Lebensräume für Amphibien wie Grasfrösche und Bergmolche. Zum wertvollen Lebensraum werden Teiche vor allem dank abwechslungsreicher flacher Randbereiche mit Kiesen und Sand in unterschiedlicher Größe (von 2 bis 350 mm), so schaffen Sie eine natürliche Umgebung, die im Uferbereich ihre Fortsetzung in ihrem Garten finden kann. Planen Sie mindestens 8 – 10 m² Fläche für das Feuchtbiotop ein. Mit geeigneten Wildpflanzen für unterschiedliche Wasserhöhen bis 10cm, bis 40 cm und bis 120 cm, großen Steinen (100 bis 350 mm), die Lurchen als Sonnenplätze dienen, und einigen vegetationsarmen Stellen, die als Laichplätze dienen können, haben Sie ideale Voraussetzungen für Käfer, Insekten und Kleinamphibien umgesetzt. Zudem sind Teiche und Feuchtbiotope willkommene Wasserspender für durstige Igel, Vögel und Insekten.

 

Beobachten Sie die Veränderungen in Ihrem Garten und lernen Sie daraus, um Ihren naturnahen Garten weiter zu optimieren. Indem Sie Ihren Garten mit einer natürlichen Struktur umgestalten, können Sie nicht nur die Artenvielfalt fördern, sondern auch einen schönen und pflegeleichten Garten schaffen, der im Einklang mit der Natur steht. Viel Spaß dabei!