Mediterraner Steingarten - Was ist zu beachten?
Sie planen eine hitzebeständige Gartenfläche vor Ihrem Haus anzulegen? Wie wäre es mit einem mediterranen Steingarten!
Aber sind Schottergärten nicht verboten? Allerdings sind ein Schottergarten und ein Steingarten zwei verschiedene Arten von Gärten, die sich hauptsächlich durch die Materialien, die verwendet werden, um sie zu gestalten, unterscheiden.
Schottergarten oder Steingarten
Der Begriff Schottergarten hat sich für die Gärten eingebürgert die großflächig mit Kies, Schotter oder Splitt bedeckt und nur wenig oder gar nicht bepflanzt sind. Bereits seit 1995 steht in den Landesbauordnungen, dass nicht überbaute Flächen zu begrünen sind, wenn sie nicht für eine andere zulässige Verwendung benötigt werden.
In Baden-Württemberg z. B. sind seit 2020 gemäß §21a Naturschutzgesetz Schotterungen zur Gestaltung von privaten Gärten verboten, in Rheinland-Pfalz regelt §10 Abs. 4 der Landesbauordnung was erlaubt ist und was nicht. In den meisten Bundesländern sind seit 2021 Schottergärten nicht mehr erlaubt, denn sie beheimaten nur wenige, ausgewählte Pflanzen, bieten Tieren keine Verstecke und Insekten keine Nahrung. Zudem heizen sie sich im Sommer sehr stark auf.
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Steingarten als Lebensraum für Flora und Fauna
Zugelassen sind jedoch Steingärten, die hingegen hauptsächlich aus größeren Steinen wie Trockenmauersteinen und Füllsteinen aus Naturmaterial bestehen und die in verschiedenen Formationen und Höhen angeordnet sind, um ein ästhetisch ansprechendes Design zu schaffen. Ein Steingarten enthält Pflanzen, Stauden und Bodendecker, die zwischen den Steinen wachsen und dem Garten ein natürliches Aussehen verleihen. Steingärten erfordern in der Bauphase etwas mehr Arbeit als die Anlage von einfachen Grün- oder Rasenflächen, sind aber nach Fertigstellung pflegeleicht: man muss nicht düngen, u. U. seltener gießen und kein Unkraut jäten.
Anlegen eines Steingartens
Beim Anlegen eines Steingartens gibt es einige wichtige Punkte zu beachten: Standort: Steingärten funktionieren am besten an einem sonnigen Standort, der gut durchlässig ist.
Vermeiden Sie nassen oder stark verdichteten Boden, ein Steingarten braucht immer eine Drainage. Zur Bodenvorbereitung lockern Sie den Boden gut auf und fügen eventuell Sand oder Kies bzw. Kiessand oder Kalkschotter hinzu, um die Drainage zu verbessern. Die Erde im Steingarten sollte idealerweise nährstoffarm sein, Sie können Ihren gewachsenen Oberboden mit der Zugabe von Rheinsand 0/2 oder 0/1 abmagern - gute Ergebnisse erzielt man in einer Durchmischung von 50:50 Prozent.
Gestaltung: Spielen Sie mit verschiedenen Höhen und Formen der Steine, um eine interessante und natürliche Optik zu erreichen.
Material: Verwenden Sie für den Bau eines Steingartens Steine unterschiedlicher Größe und Form. Diese sollten gut miteinander verbunden werden, sodass sie nicht verrutschen. Gerade für schwierige Gartenlagen (z. B. magere Böden, trockene und heiße Standorte oder Hanggrundstücke) bietet ein Steingarten attraktive und einfache Möglichkeiten, um das Areal in blühende Landschaften zu verwandeln. (Wir können Ihnen verschiedene Trockenmauersteine, formwilde Wasserbausteine und Bruchplatten aus unserem Granit-Steinbruch im Schwarzwald anbieten, die leider noch nicht in unserem Outbay - webshop verfügbar sind. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail.)
Ein Steingarten ist auch eine schöne Alternative, um Grundstücke auf natürliche Weise einzuzäunen und gleichzeitig Sichtschutz zu bieten. So kann auch eine in die Jahre gekommene Mauer aus Ziegel- oder Naturstein in einem Steingarten problemlos integriert werden. Welche Steinarten in Ihrem Garten hierfür zum Einsatz kommen, entscheidet Ihr persönlicher Geschmack.
Pflanzentipps vom Profi
Pflanzenwahl: Wählen Sie Pflanzen aus, die gut in steinigen und trockenen Bedingungen gedeihen, wie zum Beispiel Sukkulenten, Fetthenne oder Polsterstauden. Für einen Steingarten eigenen sich verschiedene Pflanzenarten, die gut mit den Bedingungen in einem steinigen und meist sonnigen Umeld zurechtkommen. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen gut zur Umgebung passen und harmonisch miteinander kombinierbar sind.
Hier sind einige beliebte Pflanzen für einen Steingarten:
Polsterstauden wie Steinbrech (Saxifraga) oder Zwerg-Glockenblume (Campanula) - Diese Pflanzen wachsen niedrig und breit, füllen Lücken zwischen den Steinen und bringen Farbe in Ihren Steingarten.
Fetthenne (Sedum) - Diese sukkulenten Pflanzen sind pflegeleicht und können extrem trockene Bedingungen vertragen. Sie sind besonders gut für sonnige Steingärten geeignet.
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Polsterphlox (Phlox subulata) - Diese bodendeckenden Pflanzen blühen im Frühling und schaffen einen schönen Blütenteppich auf den Steinen.
Lavendel (Lavendula) - Diese duftenden Pflanzen mögen sonnige Standorte und trockenen Boden - was sie perfekt fr einen Steingarten macht.
Hauswurz (Sempervivum) - Diese Sukkulenten sind sehr robust und können extremes Wetter und Trockenheit gut überstehen. Sie bilden oft schöne Rosetten auf Steinen.
Mit Klassikern wie dem Gewöhnlichen Thymian, Felsenblümchen und Blaukissen schaffen Sie wertvollen Lebensraum für mehr Biodiversität, das seltene Wildbienen anlockt. Aber auch kleine Olivenbäume und immergrüne Heckenpflanzen wie der Portugiesische Kirschlorbeer vermitteln ein wundervolles Urlaubsgefühl.
Pflege: Ein Steingarten benötigt regelmäßige Pflege, wie das Entfernen von Unkraut und das Bewässern der Pflanzen bei Bedarf.
Es gibt natürlich noch viele weitere Pflanzen, die gut in einem Steingarten gedeihen können. Es ist wichtig, Pflanzen auszuwählen, die sich an die spezifischen Bedingungen Ihres Steingartens anpassen und gut miteinander harmonieren können, es kann deshalb hilfreich sein, sich von einem Fachmann beraten zu lassen, um die richtigen Pflanzen für den individuellen Steingarten auszuwählen. Gerne können Sie Ihren Steingarten zusätzlich aufwerten, indem Sie Totholz, Bienenhotels oder Natursteinhaufen in Szene setzen. Wildbienen, Eidechsen und andere Tiere werden sich schon bald in Ihrem Steingarten ansiedeln.