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Fassadenbegrünung
mit Clematis & anderen Kletterpflanzen

Fassadenbegrünung

mit Clematis & anderen Kletterpflanzen

15. August 2024
OUTBAY
Redaktionsteam Outbay

Sie möchten gerne Teile Ihres Hauses oder eine Fassade begrünen? Gute Idee, oder?  Es gibt zahlreiche Gründe, die für die Begrünung der Fassade sprechen. 

 

Schutz der Fassade

Neben der ästhetischen Verbesserung des Erscheinungsbildes des Hauses resultiert hier ein Schutz der Fassade vor Witterungseinflüssen wie Regen, Wind und UV-Strahlen und es ergibt sich eine Verbesserung des Kleinklimas am und im Haus durch erhöhte Luftfeuchtigkeit und Sauerstoffproduktion. 

In der Regel bringt eine Fassadenbegrünung Lärm- und Schallschutz durch die absorbierenden Eigenschaften der Pflanzen und ist ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz und zur Förderung der Biodiversität. In vielen Städten und Gemeinden sind deshalb Fördertöpfe aufgelegt worden, um Begrünungen von Dächern und Fassaden zu unterstützen. 


Eine erste Orientierung, ob Ihr Projekt förderfähig ist, finden Sie unter

https://www.co2online.de/foerdermittel/liste/gebaeude_begruenung/

oder hier:

https://www.gebaeudegruen.info/gruen/foerderungen/foerderung-2023
 

© stock.adobe.com
Fassadenbegrünung

 

 

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Fassadenbegrünung

 

Nachteile der Begrünung

Allerdings ist zu beachten, dass eine Fassadenbegrünung auch Nachteile mit sich bringen kann: Neben möglichen Schäden an der Fassade durch das Wurzelwachstum der Pflanzen oder dem Befall mit Schädlingen wie Insekten oder Pilzen ist oft ein zusätzlicher Pflegeaufwand für Bewässerung, Düngung und Rückschnitt der Pflanzen nötig. Auch die Gefahr des Eindringens von Feuchtigkeit in die Gebäudestruktur oder mögliche Einschränkungen bei der Durchführung von Renovierungsarbeiten an der Fassade sind nicht zu unterschätzen. Um letzteres zu vermeiden entwickelt die Industrie derzeit Begrünungssysteme, die als Modul - Vorwandelement an Fassaden angebracht werden können, für Drainage und Dünung sorgen und bei Bedarf wieder demontiert und auch anderweitig verwendet werden können.

Vor einer konventionellen Fassadenbegrünung ist es daher sehr wichtig, zu prüfen, ob die Fassade schadensfrei ist (Risse, Abplatzungen, o.ä.) und es sind die individuellen Gegebenheiten des Hauses und der Umgebung zu berücksichtigen, um die Vorteile optimal zu nutzen und die möglichen Nachteile zu minimieren.

 

 

Arten der Fassadenbegrünung

Die beliebtesten Arten der Fassadenbegrünung hierzulande sind:
Efeu (Hedera helix) ist eine beliebte Wahl für die Hauswandbegrünung, da es schnell wächst, winterhart ist und eine dichte Deckung bietet. Efeu kann jedoch aggressiv wuchern und die Fassade beschädigen, wenn es nicht regelmäßig beschnitten wird. 
Wilder Wein (Parthenocissus) ist eine weitere beliebte Option für die Hauswandbegrünung. Es bietet eine attraktive rote Laubfärbung im Herbst und wächst schnell. Wilder Wein haftet an der Hauswand, ohne sie zu beschädigen, wenn Sie intakt ist, und kann leicht zurückgeschnitten werden.
Clematis ist eine Kletterpflanze mit schönen, auffälligen Blüten. Es ist weniger aggressiv als Efeu oder Wilder Wein und erfordert regelmäßige Pflege und Unterstützung, um an der Hauswand zu wachsen. Die Clematis, auch Waldrebe genannt, ist eine im Erscheinungsbild sehr vielfältige Pflanze, die es in vielen verschiedenen Blütenfarben gibt. Zur Gattung der Clematis zählen insgesamt mehr als 300 Arten. Clematis sind beliebte Kletterpflanzen, die gerne auch auf dem Balkon, der Terrasse, an Pergolen und Carports  zur Begrünung eingesetzt werden. Beim Bepflanzen einer Hauswand mit Clematis sollten Sie folgende Punkte beachten:

 


 

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Clematis bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Achten Sie darauf, dass die Kletterpflanze genügend Licht bekommt, um gut zu wachsen und zu blühen. Clematis benötigen eine Kletterhilfe, um an der Hauswand emporklettern zu können. Dafür eignen sich beispielsweise Rankhilfen, Gitter oder Rankgerüste. 

Für die Pflanzung einer Clematis ist es wichtig, dass der Boden humos und gut durchlässig ist. Sollten Sie sie direkt an die Hauswand pflanzen wollen, müssen Sie in der Regel zunächst den Boden austauschen. Graben Sie ein tiefes und breites Pflanzloch von ungefähr 40 bis 60 cm, da die Clematis ein Tiefwurzler ist. Füllen Sie es gegen Staunässe mit einer Schicht aus gewaschenem Rheinsand 0/2 oder 0/4 und Rheinkies 2/8 oder 8/16 auf. In die Gartenerde mischen Sie zum Auflockern zusätzlich Kompost und Sand oder verwenden ein gebrauchsfertiges Pflanzenerdeprodukt wie unsere corthum® - Pflanzerde (torfreduziert). Sie ist mit einem hohen Anteil an gütegesichertem Humus oder zur Bodenverbesserung einsetzbar. Ganz torffrei ist die corthum® - BIO-Regio-Erde, ein gebrauchsfertiges ökologisches Kultursubstrat unter Verwendung regionaler Zuschlagstoffe mit kurzen Transportwegen zu Schonung unserer Umwelt - nur mit ausgewählten, biologischen Rohstoffen.

 

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Pflanzzeit und Ort

Die beste Pflanzzeit für Clematis ist im Spätsommer zwischen August und Oktober. Am sonnigen Standort sollte der Wurzelbereich bis zu 50 cm Höhe im Schatten liegen oder mit einer Beipflanzung für Schatten gesorgt werden. Besonders geeignet als Schattengeber sind Stauden wie Funkien, Purpurglöckchen, Storchschnabel, Frauenmantel, Katzenminze, oder Glockenblumen. Auch hier ist es besonders wichtig, eine Drainageschicht aus Rheinkies 2/8 oder 8/16 oder Splitt 8/11 oder 11/22 mit ins Pflanzloch zu geben. Achten Sie darauf, dass die Pflanze ausreichend gegossen wird, um gut anzuwachsen.

Sie wollen sich den ganzen Sommer an Ihrer Blütenpracht erfreuen?  Dann greifen Sie auf sommerblühende Arten mit langer Blühzeit zurück: Besonders geeignete Arten sind die Italienische Waldrebe (Clematis viticella) mit der Blütezeit von Juni bis September. Beliebte Sorten: 'Polish Spirit' (violett) und 'Etoile Violett' (violett). Als langblühend gilt zudem die Art Clematis texensis.


 

 

Eine heimische Clematis Art ist die Clematis Vitalba, die sehr buschig und dicht wächst. Mit ihren filigranen weißen Blüten versorgt sie vor allem Fliegen und Käfer. Auch mehrere Schmetterlingsarten mögen den Blütennektar. Das Blattwerk ist Futter für ihre Raupen. Wände, die mit dieser Pflanze begrünt worden sind, schaffen einen besonders idealen Lebensraum für heimische Kleinvögel. Hier können sie sich verstecken und Nester bauen. Das passende Nistmaterial gibt es gleich dazu: Die wolligen Fruchtstände der Kletterpflanze werden gerne zum Nestbau verwendet.

 

 

 

Sie sind sich noch nicht sicher, ob Sie Ihre Fassade dauerhaft begrünen wollen? Clematis wächst und gedeiht auch gut als Kübelpflanze. Falls sie Ihre Clematis nicht frei pflanzen, sondern in einen Kübel setzen wollen, unterscheidet sich das Vorgehen kaum. Genauer genommen können Sie den Kübel wie das Pflanzloch betrachten - mit dem Unterschied dass dieser natürlich nicht ausgehoben werden muss. Eine Clematis im Kübel muss, falls sie nicht hängend wachsen soll immer durch irgendetwas gestützt werden. Diese Stütze befestigen Sie am besten direkt bei der Pflanzung im Kübel - der natürlich auch entsprechend dimensioniert sein muss. 

Auch zu viel Licht am Fuß sollte vermieden werden, ein Abdecken mit Tonscherben oder eine Beipflanzung in Kübeln mit genügend Platz ist ausreichend. Und auch hier gilt: Besonderes Augenmerk sollten Sie auch dem Einbringen einer Drainage aus Kies oder Splitt in den Topf geben. Diese wird ca. 5-8cm hoch noch vor der Erde in den Topf gegeben, damit keine Staunässe entsteht und keine wertvolle Pflanzerde durch den Kübelabfluss verloren geht. Clematis benötigen regelmäßige Pflege, um gesund zu bleiben und gut zu wachsen. Schneiden Sie die Pflanze im Frühjahr zurück und düngen Sie sie regelmäßig. 

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Letztendlich hängt die Wahl der besten Pflanze für die Hauswandbegrünung von persönlichen Vorlieben, Standort und den spezifischen Bedürfnissen der Fassade ab. Es ist daher ratsam, sich vorab über die jeweiligen Eigenschaften der einzelnen Pflanzenarten zu informieren und gegebenenfalls fachkundigen Rat einzuholen.