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Staunässe im Garten und in Pflanzkübeln
was ist zu tun!

Staunässe im Garten und in Pflanzkübeln

Was ist zu tun?

24. Juli 2024
OUTBAY
Redaktionsteam Outbay

Nach den jüngsten Starkregenereignissen geht der besorgte Blick des engagierten Gärtners in Himmel. Man möchte doch meinen, dass der Wettergott ein Einsehen mit den Wassermengen hat, die von oben kommen, wegen der großen Regenmengen droht Staunässe im Garten

 

Erkennen der Staunässe

Fast alle Gartenpflanzen mögen zwar ausreichend Feuchtigkeit, aber ein Zuviel an Feuchtigkeit schädigt die meisten Gewächse, Staunässe ist also unbedingt zu vermeiden. Wie erkennt man, dass die Pflanzen unter Staunässe leiden?

Erste Anzeichen sind welkende Blätter, die gelb werden. Schädlinge und Pflanzenkrankheiten schlagen ebenfalls leichter zu. An Gehölzen kann sich die Rinde von den Ästen schälen, eventuell riecht es sauer und faulig. Häufig färben sich bei Staunässe die Wurzeln schwarz, faulen ab und das äußere Wurzelgewebe löst sich auf.

Fließt das Niederschlags- oder Gießwasser in Ihrem Garten schlecht oder gar nicht ab, hat das zur Folge, dass den Pflanzenwurzeln der Sauerstoff im Boden fehlt. Bei extremer Staunässe können die Wurzeln faulen und Ihre Pflanzen gehen ein. Um das zu vermeiden, muss man den Ursachen auf den Grund gehen. Die häufigsten Gründe für einen undurchlässigen Boden sind ein von Natur aus schwerer Lehm- und Tonboden oder eine mechanische Verdichtung, z.B. bei Gärten in Neubaugebieten. Um Abhilfe zu schaffen können, muss in der Regel die Bodenstruktur verbessert werden. 

Staunässe

 

 

Umgraben und Beschaffenheit des Bodens verbessern

Was ist zu tun bei  Staunässe?

Geeignete Maßnahmen sind das großflächige Umgraben des Bodens, der Einbau einer Kiesdrainage, sowie das Einbringen von Sand und organischem Material. Alternativ kann man auf Pflanzen zurückgreifen, die Staunässe vertragen.

Weil Staunässe überall dort entsteht, wo Wasser nicht abfließen kann, ist eine gute Entwässerung für alle Bodenarten entscheidend, um ein Zuviel an Wasser zu vermeiden. Punktentwässerung, also Löcher im Boden, die mit Feinkies (Rheinkies 2/4 oder 2/8) gefüllt werden, dienen als Drainage und können hier dabei helfen, überschüssiges Wasser in tiefere Erdschichten abzuleiten.

Tritt die Staunässe aufgrund eines schweren Bodens auf, muss die Beschaffenheit des Bodens verbessert werden. Um den Untergrund durchlässiger für Wasser zu machen, arbeitet man groben, gewaschenen Sand in schwere Lehm- und Tonböden ein. Geeignet sind hydroklassierte Rheinsande in den Körnungen 0/2 oder 0/4, die wegen des Waschens selbst keine bindigen Anteile haben und sich gut in den Boden einarbeiten lassen. Das Umgraben des Bodens mit dem Einbringen das Sandes lockert und durchlüftet die Erde. Auch durch das Hinzufügen von Kompost kann Ihren Gartenboden lockerer und besser durchlässig gemacht werden, das Wasser kann insgesamt besser versickern.

 

 

Drainage

Ist der Untergrund extrem verdichtet, muss man gegebenenfalls noch tiefer lockern und zwei bis drei Spatenstiche tief umgraben. Da sich der Boden mit der Zeit wieder setzt, macht es Sinn jetzt über den Einbau von sogenannten Rigolen nachzudenken. Hier können Rigolen als Mulde ausgeführt, sinnvoll sein.  Das sind flache, etwas breitere längliche Vertiefungen, die mit gröberem Kies gefüllt sind. Geeignet ist eine Körnung 8/16 oder 16/32. Das Regenwasser wird so gesammelt und langsam in den Boden abgeführt.  Wenn selbst der Einbau einer Punkt- oder Flächendrainage keine nachhaltige Verbesserung bringt, lohnt es sich, über einen kompletten Bodenaustausch nachzudenken. Schreiben Sie  uns, wir helfen Ihnen gerne weiter.

Auch regelmäßiges Mulchen in der Saison fördert die Krümelstruktur des Bodens und aktiviert das Bodenleben. Die Mulchschicht kann so dabei helfen, den Boden feucht zu halten und die Erosion zu verhindern, gleichzeitig aber auch das Risiko von Staunässe verringern.
Eine günstigere Alternative kann sein, mit hochwertigen Pflanzböden, die für den größeren Bedarf auch als loses Material verfügbar sind, die Gartenbeete gegebenenfalls zu erhöhen oder Hochbeete zu bauen, um Staunässe zu verhindern.
 

mögliche Drainage

 

 

Drainage in Pflanzkübel

Pflanzen

Falls Ihr Garten generell zur Staunässe tendiert, und Ihnen die Art der Begrünung nicht so wichtig ist, wählen Sie Pflanzen, die mit Staunässe zurechtkommen. Geeignet sind alle Pflanzenarten, die man auch in Sumpfzonen von Gartenteichen verwenden würde. Wählen Sie unbedingt Pflanzen, die mit feuchten Bedingungen umgehen können und vermeiden Sie Pflanzen, die anfällig für Wurzelfäule sind. Profitipp: Wenn Sie ein Grundstück neu erwerben, verraten Ihnen Pflanzen wie Binsen oder Sumpfdotterblumen übrigens zuverlässig, dass Sie es mit einem staunassen Boden zu tun haben.

Exkurs: Staunässe bei Kübelpflanzen

Im Pflanztöpfen steht der Pflanze in der Regel nur ein kleiner Wurzelraum zur Verfügung. Kann das Wasser nicht gut ablaufen, staut es sich bei übermäßiger Feuchtigkeit besonders schnell. Das kann passieren, wenn man zu viel gießt oder wenn die Kübelpflanzen draußen dem Dauerregen ausgesetzt sind. Sorgen Sie im Topf daher immer für eine gute Drainage. Eine Schicht aus Kies 8/16, Splitt 8/16 oder Blähton lässt überschüssiges Wasser schnell ablaufen. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob die Löcher für den Wasserabzug ausreichend groß und nicht verstopft sind. Achten Sie generell darauf, Ihre Pflanzen richtig zu bewässern. Zu viel Wasser kann für Staunässe verantwortlich sein, während zu wenig Wasser die Wurzeln schädigen kann.