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Magerbeton
Beton selbst anmischen

Magerbeton selbst anmischen

Simple Anleitung für viele Anwendungsmöglichkeiten

21. Juni 2024
OUTBAY
Redaktionsteam Outbay

Beton ist auch beim Heimwerken für viele Bauprojekte ein unverzichtbarer Baustoff. 
Eine Sonderform davon ist der Magerbeton: Aber wofür eignet sich die Betonart, was ist der Unterschied zu Normalbeton und wie mischt man Magerbeton selbst?
Magerbeton hat seinen Namen von seinem besonderen Mischungsverhältnis. Im Vergleich zu Normalbeton hat diese Mischung einen geringeren Zementanteil und ist trockener als klassischer Beton. Dadurch ist Magerbeton aber auch wasserdurchlässiger, sehr witterungsempfindlich und weniger druckfest.

 

 

Wofür verwendet man Magerbeton?


Aufgrund seiner Eigenschaften, wie die geringere Belastbarkeit, kommt Magerbeton insbesondere als Füllmaterial zum Einsatz – beispielsweise als Hinterfüllung von Pool- oder Kellerwänden. Der Baustoff eignet sich ferner für die Verlegung von Gehwegplatten sowie Steinen und allgemein für Pflasterbetten. Sie können mit dem Material auch Randsteine setzen, Zaunpfähle und Palisaden einbetonieren, Rohre betten und fixieren und Unebenheiten ausgleichen. 

Magerbeton bietet sich außerdem als alternative Sauberkeitsschicht unter einem Fundament an. Normalerweise wird diese Schicht aus einer 5 Zentimeter hohen Kiesschicht gebaut. Verwenden Sie Magerbeton, erzielen Sie einen besseren Halt für Ihre spätere Konstruktion. Sie können die Betonmischung auch als eigentliches Fundament verwenden. Aber Achtung: Der Baustoff ist statisch nicht so stark belastbar wie Normalbeton und hat eine geringere Druckfestigkeit. Daher sollten Sie nur leichte Konstruktionen darauf errichten, wie Geräteschuppen oder leichte Gartenhäuser.
 

Randsteine mit Magerbeton

 

 

Magerbeton selber mischen

 

 

Wie stellen Sie Magerbeton her?

Beton selbst zu mischen, ist kein Problem. Sie benötigen dafür lediglich Zement, Kies/Sand (auch Zuschlag genannt) und Wasser. Das richtige Mischungsverhältnis spielt dabei die größte Rolle und hängt von der geplanten Verwendung ab. Als Faustregel gilt: Je weniger Belastung auf den Magerbeton wirkt, desto geringer kann der Zementanteil sein.

Ein Mischverhältnis von 1:8 – also ein Teil Zement zu acht Teilen Kies – eignet sich für Flächen und Teile, die nur wenig beansprucht werden. 
 

 

 

 

Materialbedarf ermitteln


Bevor Sie Magerbeton anmischen, müssen Sie berechnen, wie viel Material Sie benötigen. Ermitteln Sie anhand von Länge, Breite und Höhe der geplanten Betonschicht das Volumen in Kubikmetern. Multiplizieren Sie die drei Werte der Fläche miteinander, um die benötigte Menge zu erhalten. Liegt das Ergebnis unter 2 Kubikmeter, mischen Sie den Magerbeton selbst an. Benötigen Sie mehr von der Mischung, ist es günstiger, die Betonmenge fertig gemischt zu kaufen.

Damit haben Sie nun die Gesamtmenge an benötigten Beton berechnet, aber wie viel Zement, Kies und Wasser sind für die gewünschte Konsistenz und Menge nötig? Pauschal lässt sich sagen, dass Sie für 1 Kubikmeter Magerbeton rund 2.500 Kilogramm Beton benötigen. 
Anhand dieses Wertes können Sie die Zement- und Kiesmenge berechnen. Teilen Sie die 2.500 Kilogramm durch 9 und erhalten Sie so die benötigte Menge Zement. Die restliche Menge ist dann der Kies.
 

 

Material Kiessand 0/16
Beton

Rezept

Für 1 Kubikmeter Magerbeton benötigen Sie also:

Ca. 275 Kilogramm Zement (Trockenbeton C 25/30)

Ca. 2.200 Kilogramm Kies (Rheinkies/Betonkies 0/8 oder 0/16)

Ca. 110 Liter Wasser


Möchten Sie Randsteine oder Palisaden setzen, mischen Sie in einem Verhältnis von 1:5.

Ca. 475 Kilogramm Zement (Trockenbeton C 25/30)

Ca. 2.025 Kilogramm Kies (Rheinkies/Betonkies 0/8 oder 0/16)

Wasser bis zur gewünschten Konsistenz zugeben
 

 

 

Beton selbst mischen

Für das Anmischen von Magerbeton nehmen Sie Kies/Betonkies mit einer Körnung von 0 bis 8 Millimetern. Der gröbere Kies eignet sich für Magerbeton im Außenbereich wie in Ihrem Garten, da er wegen der größeren Steinchen für eine bessere Drainage sorgt.

Kleinere Mengen Magerbeton mischen Sie per Hand in einem Baueimer oder einer Schubkarre mit einer Putzkelle an. Feuchten Sie vorab den Mischbehälter leicht an und geben Sie danach Kiessand und Zement in den Eimer und rühren Sie nach und nach Wasser dazu. Vermengen Sie das Gemisch, bis es die gewünschte Konsistenz hat – Magerbeton rühren Sie nur erdfeucht an.

Benötigen Sie mittlere Mengen an Magerbeton, mischen Sie ihn in einem Mörtelkübel mit einem elektrischen Rührer an. Sie können sich das Gerät in einem Bau- oder Fachmarkt ausleihen. 

Kleine Trommelmischer bzw. Freifallmischer sind bei Heimwerkern und Handwerksbetrieben für die Herstellung etwas größeren Betonmengen auf der Baustelle unverändert verbreitet. 

Sie gehen dabei genauso vor wie beim manuellen Anrühren. Feuchten Sie den Boden des Mörtelkübels mit Wasser an, bevor Sie die Zutaten hinzugeben. Auf diese Weise klebt der Zement nicht so stark am Boden. Rühren Sie den Beton so lange an, bis er die gewünschte Festigkeit erreicht hat.
 

Beton selbst mischen

Wichtiger Sicherheitshinweis:
Tragen Sie Schutzkleidung und eine Schutzbrille. Selbst angemischter Beton enthält Zement und reagiert mit Feuchtigkeit/Wasser alkalisch. Deshalb sind Haut und Augen zu schützen. Bei Berührung ist grundsätzlich mit Wasser abzuspülen, bei Augenkontakt ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen.
Für ergänzende Sicherheitshinweise sowie Informationen zum Handling, der Lagerung, dem Transport und der Entsorgung von Zementsäcken beachten Sie unbedingt die Sicherheitshinweise des Produzenten auf dem Sack.