Spätestens ab dem Kindergartenalter klettert Ihr Nachwuchs wahrscheinlich besonders gerne an so ziemlich allem hoch, das sich in Reichweite befindet.
Besitzen Sie einen Garten, könnte sich Planung und Bau einer Klettermöglichkeit lohnen. Dort können sich Ihre Kleinen in privater Atmosphäre austoben, ohne dass der Gang zum nächsten Spielplatz angetreten werden muss.
Die Auswahl ist groß: Klettergerüste, Spieltürme, Schaukeln oder auch Wippen – aus Holz oder Metall, gekauft oder DIY. Die Auswahl ist beinahe unendlich, was Sie aber auf jeden Fall immer brauchen ist der passende Untergrund, Fallschutz um genau zu sein. Sie wollen ja nicht, dass sich ihre lieben Kleinen beim Spiel im Garten verletzen, die Sicherheit der Kinder steht damit an erster Stelle. Umso besser, wenn hier Funktionalität, Nutzen und eine ansprechende Optik ineinander übergehen und Ihren Garten zu einem kleinen Abenteuerspielplatz werden lassen.
Je nach Spielgerät muss die notwendige Fläche und der dazugehörige Untergrund richtig bemessen und dimensioniert sein. Richten Sie sich beim Flächenbedarf des Spielprojekts nach den Angaben des Herstellers, bedenken Sie aber, dass bei Spieltürmen und Schaukeln ein zusätzlicher Platzbedarf mit erweitertem Fallschutz sinnvoll ist. Wer erinnert sich nicht gerne ans „Ausschaukeln“ und einem Sprung vom höchsten Punkt der Schaukel zum Ende des Vergnügens, hier gilt, lieber einen Meter mehr als ein schmerzhafter Sturz auf den harten Rasen oder anderen festen Untergrund.
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Grundsätzlich gilt, dass der gewählte Untergrund einen Aufprall dämpfen können muss, um Knochenbrüche, Prellungen oder gar eine Gehirnerschütterung zu vermeiden. Wählen Sie ein Fallschutzmaterial, das ökologisch und ökonomisch für Ihre Bedürfnisse passt, und zum Beispiel nach dem Einsatz unter dem Spielgerät auch im Garten verwendet werden kann; das ist nachhaltig und schont Ihren Geldbeutel.
Im Falle eines Sprungs oder Sturzes vom Spielgerät muss das Fallschutzmaterial dazu dienen, die Aufprallenergie aufzunehmen und Stauchungen zu verhindern, letztendlich muss das Material auf den Sturz flexibel reagieren können. In Frage kommen hier spezielle Feinkiese, Sande oder auch Rindenmulch. Als Standardwert für Stürze aus einer Höhe von bis zu 2 Metern gilt eine Schichtdicke von 0,30 m. Ihren Bedarf berechnen Sie so: Grundfläche Aufprall z.B. 2 x 2 m = 4m² x 0,30 m Feinkies – Schichtstärke x 1,8 (Dichte von Feinkies in m³ zu t) ergibt einen Bedarf von ca. 7 – 8 Tonnen. Bevor Sie jedoch Kies, Sand oder auch Rindenmulch aufbringen, sollten Sie den Boden mit einer Unkrautfolie auslegen. Damit verhindern Sie, dass ihr schöner heller Oberrheinsand nicht irgendwann anfängt zu grünen.
Die Profis aus den kommunalen Verwaltungen und erfahrene GaLa- Bauer setzen auf Feinkies in den gewaschenen, runden Körnungen 2 – 4 mm. Die hervorragende Dämpfungswirkung durch die kleine Körnung federt bei entsprechender Aufbauhöhe optimal und schont die Kindergelenke. Der oft empfohlene Kies 2 – 8 mm ist zwar in der Regel auch gewaschen, aber zu grob und kann deshalb bei Stürzen zu Schürfwunden führen. Feinkies hat noch weitere Vorteile: Die gute Drainagefähigkeit verhindert Staunässe an der Verankerung der Spielgeräte am Boden, und ist im Gegensatz zu Spielsand unter Spielgeräten bei streunenden Katzen als Katzenklo eher unbeliebt. Ungeeignet als Fallschutzmaterial sind alle Arten von Splitten, hier handelt es sich um gebrochenes Material mit scharfen Kanten!
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In der Nachnutzung kann Feinkies zur Bodenauflockerung in Gartenbeeten, oder auch als Untergrund bei der Verlegung von Rohren oder Gartenplatten eingesetzt werden.
Ein guter Untergrund für Spielgeräte ist auch gewaschener Sand ohne bindige Anteile in der Körnung bis max. 2mm. Achten Sie beim Kauf auf zertifizierte Qualität und einen hohen Quarzgehalt, so können Sie sicherstellen, dass der eingesetzte Sand frei von Schadstoffen ist. Mindestens 70 % Quarzgehalt sollte der Spielsand haben, so ist er sowohl unter Spielgeräten wie auch als Spielplatzsand geeignet. Allerdings besteht hier die Gefahr, dass Tiere im Garten Ihren Sand auch mögen, dementsprechend sollten Sie das Sandbett regelmäßig auf Verunreinigungen und andere eingetragene Fremdstoffe mit dem Rechen überprüfen. Ein regelmäßiges Auflockern des Sandes ist auch notwendig, um ein Zusammenbacken des Sandes und damit den Verlust der dämpfenden Wirkung zu verhindern. Für die Nachnutzung des Sandes gibt es im Garten viele Anwendungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel das Absanden des Rasens nach dem Vertikulieren (Aerifizierungswirkung).
Rindenmulch oder feine Holzhackschnitzel sind naturnahe Fallschutzmaterialien, unterscheiden sich aber in einigen Aspekten von eingesetztem Kies oder Sand. Sie federn ebenfalls eventuelle Stürze ab, verlieren aber durch nachlassende Elastizität des Materials mit der Zeit Ihre Dämpfungswirkung, müssen also regelmäßig ergänzt oder ersetzt werden. Die Nachnutzung im Garten ist bei diesen Materialien besonders einfach, Rindenmulch kann überall da eingesetzt werden, wo Gärtner das Wachstum von Unkraut unterbinden wollen. Ein weiteres Manko von diesen Naturmaterialien ist aber, dass Rindenmulch auf der Kinderkleidung Spuren hinterlassen kann, was beim Einsatz von Kies oder Sand ausgeschlossen ist.
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